Fachzeitschrift Bouwmaterieel Benelux: Egli-Betonscheren sind stark und innovativ

In der Schweiz erfreuen sich die Betonscheren von Egli großer Beliebtheit. Die in dem Alpenland entwickelten und produzierten Scheren verfügen über einen beachtlichen Marktanteil.


Von Geert-Yke Rusticus

 

Quelle: BMB Bouwmateriaal

 

Aus gutem Grund entscheiden sich viele Abbruchunternehmer einstimmig für Egli. Die Gebrüder Egli haben eine einzigartige und patentierte Serie von Chrushern entwickelt, die aus drei Modellen besteht. In Deutschland entscheiden sich auch immer mehr große Abbruchunternehmen für eine starke Egli-Betonschere, um schwere und bewehrte Betonbauten abzureißen. In den Beneluxländern erfreuen sich diese Produkte bislang nur geringer Bekanntheit, und sind Abbruchunternehmer dementsprechend noch nicht mit deren einzigartige Eigenschaften vertraut. Grund genug für die Fachzeitschrift BMB, ein paar Egli Betonscheren bei der Arbeit auf Abbruchprojekten zu beobachten. In Deutschland und den Beneluxländern ist Dick Berbée von der Berbée Abbruch Geräte GmbH für den Verkauf zuständig. Außer Betonscheren werden auch noch Hydraulikmagneten und Abbruch- und Sortiergreifer von Egli geliefert. Der Betrieb ist ein kompetenter Partner für maßgeschneiderte Beratung und ein zuverlässiger Lieferant von hochwertigen Maschinen für Abbruch- und Recyclingbetriebe. Zum Lieferprogramm gehören zudem Abbruchhämmer, Abbruch-/Sortiergreifer und Lösungen für die Staubbeherrschung, etwas, das immer wichtiger wird auf Abbruch- und Recyclingbaustellen. Berbée kooperiert in diesem Bereich mit MB Dustcontrol.

 

Quelle: BMB Bouwmateriaal

 

Die Produktserie Betonscheren besteht aus der XMB 2.8 für Maschinen in den Klassen von 18 bis 30 t, die XMB 3.7 für 30- bis 50-t Bagger und das größte Modell ist die XMB 5.4, die für Abbruchkräne zwischen 40 und 80 t gedacht ist. Das Konzept ist geradezu revolutionär, was man an vielen wichtigen Punkten erkennen kann. Wir konnten die kleine XMB 2.8 und die große XMB 5.4 in der Praxis auf zwei Abbruchprojekten bei der Arbeit beobachten. Was auffällt ist, dass der Entwurf der Schere für die tägliche Arbeit konzipiert wurde, von jemandem mit viel Knowhow. Der Ingenieur Thomas Ostermeyer verfügt über gut 25 Jahre Erfahrung. Die Werkzeuge werden im schweizerischen Rossrüti gebaut, dabei nutzt man hochwertige Komponenten aus der Schweiz und Deutschland. Die schweren und robusten Drehkränze stammen beispielsweise von Liebherr. Die Schere selbst besteht faktisch aus einem Körper mit Zylindern auf beiden Seiten. Der Entwurf ist so konzipiert, dass die Abbruch-Gebisse einfach angeschlossen werden können. Der Scheren-Body besteht aus hochfestem Feinkornstahl. Das resultiert in einem geringen Eigengewicht, kann aber dennoch großen Kräften standhalten, hat also auch eine lange Lebensdauer.

 

Quelle: BMB Bouwmateriaal

 

In der Entwurfsphase hat Egli ausdrücklich Zuverlässigkeit und geringe Wartungskosten berücksichtigt. Die Hydraulikzylinder liegen komplett geschützt im Gehäuse und haben keine nach außen ragenden Schläuche. Die Zylinder verfügen über einen speziellen Kanal, über den das Öl an- und abgeführt wird. Dieser befindet sich komplett im Gehäuse der Schere. Das Risiko von kaputten Schläuchen besteht nicht, Umweltschäden aufgrund von Öllecks bei Hydraulikschläuchen entstehen also auch nicht. Die Zylinder verfügen über eine Speedfunktion, die zur Beschleunigung beim Öffnen und Schließen und somit zu einer höheren Produktion führt. Alle Komponenten, wie beispielsweise der Drehantrieb, befinden sich vollkommen geschützt im Gehäuse und sind dank einer Inspektionsluke dennoch gut zugänglich. Was die Egli-Betonscheren zudem einzigartig macht ist der Umstand, dass der Rotationsantrieb freigeschaltet wird, wenn die Zylinder großer Belastung ausgesetzt sind. Dies entlastet den Drehantrieb, der beim Schneiden von Beton stark belastet wird. Dieser kann eigentlich nicht mehr kaputt gehen, wie es sonst ab und zu vorkommt. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist es, dass die während des Abbruchs freigesetzten Spannungen und Kräfte nicht mehr über die Schere auf den Ausleger übertragen werden und die Trägermaschine dadurch deutlich entlastet wird.

 

Gebiss-Wechsel

Wie schon gesagt können die Abbruch-Gebisse sehr leicht an der Schere befestigt werden. Dies geschieht vollhydraulisch von der Fahrerkabine aus. Das System ist patentiert und macht Egli-Betonscheren einzigartig. Der Gebisswechsel dauert nur zwei Minuten.  Das Einzige, wozu der Baumaschinist kurz seinen Arbeitsplatz verlassen muss, ist um ein Ventil umzuschalten. Damit wird die Steuerung für den hydraulischen Wechsel aktiviert. Mit Hilfe von zwei Zylindern werden die mittleren Bolzen des Gebisses nach Innen oder nach Außen gezogen. So wird es gelöst und kann ein anderes Gebiss eingesetzt werden. Wir bekamen eine Demonstration, wie das in der Praxis funktioniert. Besonders eindrucksvoll ist es, zu sehen, wie schnell und einfach der Gebisswechsel geht, und wie schlau und gut durchdacht das System funktioniert. Es ist mehr als deutlich, dass dies für mehr Sicherheit und Effizienz sorgt, weil je nach Art der Abbrucharbeiten, das Gebiss gewechselt werden kann. Man kann aus vier unterschiedlichen Gebissen wählen. Das patentierte Bionic-Gebiss sticht dabei besonders hervor. Dieses verfügt sogar über drei Schneidseiten. Dadurch werden Betonstahl und Beton gleichzeitig geschnitten bzw. gebrochen. Das hat große Vorteile. Das Bionic-Gebiss eignet sich für universelle und besondere Abbrucharbeiten. Wenn extrem schwere Betonbauten abgebrochen müssen, nutzt man das TriPod-Gebiss, das über drei gut positionierte Brechzähne verfügt. Größere Betonstärken werden so gut und effizient gebrochen. Darüber hinaus gibt es ein Pulverisierer-Gebiss, und für das Schneiden von Stahlkonstruktionen wurde ein Stahlgebiss entwickelt. Die Gebisse sind aus einem besonderen Stahl gemacht, der sehr verschleißfest ist. Die Brechzähne sind mit Titan-Carbid gepanzert und haben Wolfram-Spitzen. Ein großer Pluspunkt des Konzeptes ist, dass die Bolzen des Gebisses nach jedem Schneiden nachgespannt werden.

 

                        

Quelle: BMB Bouwmateriaal

 

In München sahen wir die Egli XMB 2.8 bei der Arbeit. Diese wurde auch an dem Cat 349E STC UHD von Bergmann Abbruch für den Abbruch eines Bürokomplexes eingesetzt. Die kleinste Egli-Betonschere wiegt ca. 2.800 kg ohne Kopfplatte und Schläuche. Für diese Aufgabe wird eine Schere mit einem Bionic-Gebiss eingesetzt, da das Gebäude komplett als Betonkonstruktion gebaut wurde und viel Bewehrungseisen beinhaltet. Hier kommen die einzigartigen Merkmale des Bionic-Gebisses voll zu ihrem Recht. Das Gebiss ist sehr breit und tief, so dass bei jedem Biss viel Material weggenommen werden kann, also eine hohe Produktion. Das Bewehrungseisen wird durch die drei Schneidkanten in dem Gebiss direkt abgeschnitten. Das Material ist dadurch sofort abbruchsreif. Das Bionic-Gebiss ist offen, damit das Material sofort wegkann. Das führt zu einem geringeren Widerstand während des Schneidens und einer höheren Schneidkraft in Kombination mit den zwei Zylindern. Daraus resultiert eine beträchtliche Treibstoff-Einsparung. Da das Material nicht noch extra verkleinert werden muss, spart man einen zusätzlichen Kran und die Arbeitsstunden und Kosten für das Pulverisieren ein. Die Schere hängt an einem Cat 349E STC UHD mit einem 3-teiligen Abbruch-Ausleger von 28 Metern. Dabei kommt der große Vorteil von Egli voll zu seinem Recht, nämlich, dass der Drehantrieb entlastet wird und frei rotiert sobald Druck auf die Zylinder ausgeübt wird. Das entlastet in großem Maße den Abbruch-Ausleger und die Trägermaschine.  Die Gebissöffnung der XMB 2.8 mit Bionic-Gebiss beträgt 590 mm und  hat eine Schließkraft von 90 t. Mit dem speziellen TriPod-Betongebiss hat die XMB eine Gebissöffnung von 800 mm. Die Schere benötigt zwischen 150 und 250 l/Min Durchfluss. Die Rotation kostet 60 l/Min.

 

Quelle: BMB Bouwmateriaal

 

In Tegernsee, an dem gleichnamigen See südlich von München, sahen wir Egli’s größte Betonschere im Einsatz. Firma Ettengruber bricht hier mit einem Cat 352F ein Hotel mit Tiefgarage ab, das aus schwerem und armiertem Beton gebaut ist. Auch jetzt machen die einzigartigen Merkmale dieses Fabrikats aus der Schweiz großen Eindruck. Dort, wo die kleinere XMB 2.8 zwei Zylinder nutzt, verfügen die XMB 3.7 und 5.4 über doppelte Zylinder, also insgesamt vier. Das führt zu einer außergewöhnlich hohen Schneidkraft.  Auch hier ist die Schere mit einem Bionic-Gebiss ausgestattet. Ettengruber hat sogar in die Anschaffung der XMB 5.4 investiert und damit auch das  TriPod-Gebiss zur Verfügung. Die Firma ist sehr begeistert von der Egli-Betonschere. Sie bringt neben einer höheren Produktivität und einer höheren Effizienz auch eine beträchtliche Einsparung an Treibstoffkosten ein. Vor allem die einzigartige Abbruchkraft mit dem TriPod-Gebiss hat den Betrieb verblüfft. Beim Abbruch einer großen Brücke, der innerhalb kürzester Zeit erfolgen musste, hatte die XMB mit TriPod-Gebiss die doppelte Produktion einer gleichwertigen Trägermaschine mit  einer 7,2 t schweren Betonschere! Das Eigengewicht der XMB 5.4 liegt bei 5,4 t. Das ist perfekt für den Cat 352F. Man hatte zuerst mit einer 7,2-t-Schere gearbeitet, das ist aber doch etwas zu viel des Guten und es lässt sich nicht gut damit arbeiten. Darüber hinaus wirkt es sich auch nicht günstig auf die Lebensdauer des Krans aus. Die XMB 5.4 hat dank der vier Zylinder eine Schneidkraft von 210 t. Die Schere benötigt für das Öffnen und Schließen 350 bis 450 l/Min. Die maximale Gebissöffnung mit Bionic-Gebiss beträgt 910 mm. Für das TriPod-Gebiss ist das 1.210 mm.

 

Quelle: BMB Bouwmateriaal

 

Egli-Betonscheren sind wirklich einzigartig und außerordentlich gut für schwere Abbrucharbeiten geeignet mit den großen Vorteilen einer großen Schneidkraft, einer hohen Produktion, mehr Effizienz und einem beträchtlich geringeren Verbrauch. Aus gutem Grund erfreuen sich die Betonscheren in der Schweiz großer Beliebtheit. Auch in Deutschland erkennen Abbruchunternehmer zunehmend deren besondere Eigenschaften. In den Beneluxländern haben die Egli-Betonscheren ebenfalls viel Potenzial, darum will die BMB diese relativ unbekannten Scheren mit den zahlreichen patentierten Innovationen einem größeren Kundenkreis zugänglich machen. Berbée Abbruch Geräte GmbH ist der dafür zuständige Lieferant, auch für die Niederlande und Belgien.

 

Original-Artikel: https://www.bouwmaterieel-benelux.nl/egli-betonscharen-zijn-en-krachtig-en-innovatief/